Spuren: das Symposium

Der oberschwäbische Maler und Poet Sepp Mahler ist nicht zuletzt durch seine Moor-Bilder, die das größte zusammenhängende Hochmoor Mitteleuropas, das Wurzacher Ried, in die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts eingeführt haben, über die Grenzen Oberschwabens hinaus bekannt geworden. Mahler, der sich an den Aufbrüchen der 1920er Jahre in der Vagabunden-Bewegung und durch ganz Europa „trampend“ lebhaft beteiligt hat, wurde als Nazi-Verfolgter nach dem Krieg rehabilitiert und war bis in die 70er Jahre ein herausragender Vertreter zeitgenössischer Kunst in Oberschwaben. Die Verknüpfung von Kunst und Umweltbewusstsein und Mahlers biografischer Hintergrund als Sohn eines Torfmeisters machen ihn aber auch heute zu einem vielbeachteten Bezugspunkt aktueller Diskussionen, etwa zum Biosphärenprozess Oberschwaben.
Sepp Mahler hat 2023 posthum den Gregor-Gog-Preis der Landesarmutskonferenz erhalten. Im Herbst 2025 wollten wir den 50. Todestag von Sepp Mahler zum Anlass nehmen, in einem ganztägigen Symposium den aktuellen Bezügen nachzugehen, die seine Biografie und sein Schaffen zu den aktuellen Themen im Europa der Regionen hat: die Freiheit der Kunst, Aufbruch und Heimkehr, der Umgang miteinander, die Bewahrung von Umwelt (Schöpfung), die europäische Dimension, die Würde der einfachen Leute („Ich der Lump“), die sich als Mitmenschen erkennen, vielleicht ein zentraler Anker jeder lebendigen Zivilgesellschaft. Auch die Problematik der Erhaltung von Kulturdenkmalen und künstlerischen Nachlässen wollten wir bei dieser Gelegenheit in einem breiteren Kontext mit geladenen Experten diskutieren.

Sepp Mahler

(1901–1975)

Sepp Mahler wurde im ehemaligen Leprosenhaus in Wurzach geboren. Sein Vater leitete bis 1914 als Torfmeister das "Fürstlich Wald-burg-Wurzach’sche Torf-werk Oberried". Seine Mutter führte die Kantine. In der heutigen Ravensburger Straße konnten die Mahlers 1903 ihr eigenes Haus bauen (seit 2013: Kultur-denkmal Sepp-Mahler-Haus). Während der Realschulzeit brannte der 14-jährige Mahler Sepp nach München durch. Er wollte Maler werden und absolvierte eine Lehre an der Dekorationsmalerschule von 1915 bis 1918. Nach der Rückkehr besuchte er 1921/22 die Staatliche Kunstgewerbeschule Stuttgart und erhielt am dortigen Kunstgewerbemuseum eine erste Ausstellung. Von 1922 bis 1923 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Mahlers Durchbruch schien sich 1924 abzuzeichnen, als er Bleistiftzeichnungen ("Schöpfungszyklus") und Gedichte nach Berlin schickte (Herwarth Walden, Galerie "Der Sturm") und seine Bilder neben Werken von Chagall, Klee, Feininger und Kokoschka ausgestellt wurden. Doch dann zog Mahler sechs Jahre lang als Vagabund durch Europa und Teile des Orients. Den Broterwerb erzielte er durch wechselnde Gelegenheitsarbeiten als Tagelöhner in den verschiedensten Berufen. Er fällte Bäume in den Wäldern Norwegens, fuhr auf Fischkuttern und Walschiffen, war Fremdenführer in Italien, Eseltreiber am Vesuv und Wasserverkäufer in Konstantinopel. Als Karawanenführer in Arabien scheiterte er am fehlenden Arabisch.
Auf Wunsch seiner Mutter kehrte er 1929 in die Heimat zurück. Er suchte Kontakt zu Gregor Gog und wurde ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Der Vagabund. Erfolge erzielte Sepp Mahler noch Anfang der 1930er Jahre mit seinen Bildern in Ausstellungen in Berlin und in Stuttgarter Galerien.
Doch dann begann für ihn eine schwere Zeit. Im Nationalsozialismus galt Mahlers Kunst als entartet. In Leutkirch im Allgäu wurde er 1933 für 46 Tage in Schutzhaft genommen. Kurz darauf starb seine Mutter. 1935 erhielt er Ausstellungsverbot. Mahler zog sich ins elterliche Haus zurück. Er wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen, aber schon 1942 wegen Krankheit als dienstuntauglich entlassen. Im Jahre 1943 heiratete er Gertrud Knausenberger, die den schwerkranken Künstler wieder gesund pflegte. Ein Jahr später wurde Tochter Adelgund geboren. Mahler lebte damals unter ärmlichen Verhältnissen und bezahlte die anfallenden kommunalen Steuern mit seinen Bildern.
In den 50er Jahren beginnt seine politische Rehabilitation und in den 1960er und 1970er Jahren wird seine Kunst wiederentdeckt. Seine Bilder finden sich in der Staatsgalerie Stuttgart, bei namhaften Privatsammlern und in zahlreichen Kunstausstellungen im In- und Ausland. Mahler war Mitglied der Sezession Oberschwaben-Bodensee (SOB). Der Galerist Ewald Schrade hat Mahler noch kennengelernt und ihn in dieser Phase einem breiten Publikum bekannt gemacht. Aus der Sicht von Uwe Degreif ist Mahler unter den oberschwäbischen Künstlern seiner Generation eine Ausnahme, insofern er in den 20er Jahren tatsächlich formal experimentiert und stilistisch Neuland betreten hat. Mahlers Nähe zum Kubismus der Zwanziger Jahre, auch zur Malweise eines van Gogh oder zu Klees Traumbildern wandelt sich aber nach 1945, den avantgardistischen Gestus scheinbar hinter sich lassend und doch oft subtil integrierend in jenen sehr eigenen expressiv-farbigen Realismus, für den Mahler heute überwiegend bekannt ist. Darunter auch auf der ersten Blick abstrakt anmutende Farbraumbilder, in die er mit spitzer Tuschefeder kleine Figurationen einzeichnet, Häuschen, Bäume, Vögel, Elemente einer Notenschrift für den Tanz der Dinge, im Auge aufmerksamer Betrachter zum Klingen gebracht.
Sepp Mahler starb am 11. Oktober 1975 an inneren Verletzungen, die er sich bei einer Wanderung in den Bergen zugezogen hatte. Nach Mahlers Tod wurden seine Bilder in über 50 Ausstellungen weit über den württembergischen Raum hinaus gezeigt, z. B. bei der Berliner Wanderausstellung Wohnsitz Nirgendwo 1982 und bei der literarischen Ausstellung Schwabenspiegel-Literatur vom Neckar bis zum Bodensee 1800–1950, die 2008 durch ganz Baden-Württemberg wanderte. 2005 gelangten Bilder von ihm in eine Ausstellung in Saint Helier auf der Kanalinsel Jersey.

Mahlers literarisches Werk Ab 1919 schrieb Sepp Mahler Gedichte und Prosa. Darunter sind Mahlers "Rufer-Texte", selbstgestaltete fadengeheftete Traktate, mit denen er seine Mitmenschen aufrütteln wollte, die er im Selbstverlag herstellte. Nach 1945 wurde Mahlers literarische Tätigkeit lange kaum wahrgenommen, obwohl er bei Ausstellungseröffnungen immer wieder eigene Lyrik vortrug. Irgendwann war es dann Martin Walser, der auf die sehr eigene Poesie Mahlers aufmerksam wurde. Auf sein Beitreiben beauftragte die Stiftung Literaturarchiv Oberschwaben den Schriftsteller Manfred Bosch, den literarischen Nachlass aufzunehmen und Texte herauszugeben. Ich der Lump – Philosoph der Straße nähert sich wie vielleicht keine andere Publikation dem Klang, den Mahlers Ohren in dieser Welt vernommen haben, dieses "Vagabunden der Seele", wie Bosch ihn so treffend charakterisiert hat.

Symposium



Bilder der Veranstaltung

Fotografie: Herbert Geiger, © Kulturdenkmal Sepp-Mahler-Haus Förderkreis e.V.
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Programm, Personen

"Sepp Mahler - Spuren" brachte sehr unterschiedliche Personen zusammen, alte und junge Liebhaber seiner Kunst, aus der Region aber auch von weiters her. Kenner und jahrelange Weggefährten trafen auf ein Publikum, das sich mit Neugier und neuen Fragen rege beteiligt hat. Es gab ein einführendes Referat von Dr. Uwe Degreif und vier Gesprächsrunden mit Experten zum jeweiligen Thema und anschließender Diskussion mit dem Publikum.

11. Oktober 2025
Sepp Mahler – Spuren
Symposium an seinem 50. Todestag
Bad Wurzach
Kurhaus, Kursaal
10:30 – ca. 16:30


4 Gesprächsrunden

Podium 1
Annäherung an Sepp Mahler: der stille Revolutionär?
Zur Einführung: »Vagabund, Dichter, Moormaler, Anwalt der Natur« - Ein Mahler für alle Fälle?
Eine persönliche Annäherung von Uwe Degreif
Dr. Uwe Degreif (Kunsthistoriker, Biberach)
Dr. Elke Allgaier (Kuratorin Archive Moderne und Zeitgenössische Kunst, Staatsgalerie Stuttgart)
Martin Wolf (Förderkreis Kulturdenkmal Sepp-Mahler-Haus, Moderation der Veranstaltung)

Podium 2
Im Lauf der Zeit: Künstlernachlässe als kulturpolitische Entscheidung
Silvia Köhler (Vorstand, Bundesverband Künstlernachlässe)
Ewald Schrade (Galerist, Schloss Mochental)

Mittagspause
Option 1: Besuch der Ausstellung „Moor und Mehr!“ mit Werken von Matthias Fink im benachbarten Naturschutzzentrum, darunter bildnerische Interpretationen von Gedichten Sepp Mahlers.
Option 2: Besuch des Sepp-Mahler-Hauses (10 min. Fußweg, alternativ im Anschluss an die Veranstaltung, ca. 16:30)
Option 3: Mittagessen im Torfstecher


Podium 3
Vagabundenseeleklingenwortspur Ein Podium über Sepp Mahler, den Vagabunden, Rufer und Poeten unter gelegentlicher Hinzufügung von Wortklang und Sangeswort
Adelgund Mahler, Roland Saurer (Landesarmutskonferenz), Walter Frei (Wortklang), Pedro Jiménez Laux, Ernst und Werner Greinacher (Sangeswort), Sepp Mahler OT

Podium 4
Kultur der Biosphäre: Sepp Mahlers Leben und Werk als Beispiel einer Kultur jenseits anthropozentrischer Dominanz? Ein Podium über die Verknüpfung von Kunst, Umwelt (Natur) und Industriekultur
Prof. Dr. Werner Konold (Agrarwissenschaftler, Kulturlandschaftsrat Baden-Württemberg)
Lisa Polak (Ingenieurin für Raumplanung, Prozessteam Biosphärengebiet, Bad Waldsee)
Dr. Siegfried Roth (Leiter Naturschutzzentrum, Bad Wurzach)

Kunst im Programm
Die Spur Sepp Mahlers lässt sich auch in den Künsten weiterverfolgen. So verwendet Matthias Fink Gedichte von Sepp Mahler als Vorgabe für Bilder, die zeitgleich im Naturschutzzentrum ausgestellt sein wurden. Hans-Christian Hauser hat Orchesterlieder nach Texten von Sepp Mahler komponiert. Von Alois Lohmiller stammen Lieder nach Texten von Sepp Mahler. Aufgeführt wurden fünf Lieder zu Bildern von Sepp Mahler, ergänzt durch eine Lesung dieser Mahler-Texte mit Walter Frei. Mahler selbst hatte in seinen letzten Jahren eigene Texte, etwa auf Vernissagen, in unnachahmlicher Weise zum Klingen gebracht.

Personen

Stand dieser Angaben: 1. Oktober 2025.

Dr. Elke Allgaier ist Kuratorin und leitet den Sammlungsbereich Kunstarchive der Staatsgalerie Stuttgart: das Archiv Sohm, Archiv Oskar Schlemmer, Archiv Grohmann und den Nachlass von Adolf Hölzel. Studium der Kunstgeschichte an der Universität Freiburg im Breisgau (M.A.) und Universität Zürich (Dr.). Ihre Forschungsinteressen liegen auf dem Gebiet der Intermediakunst - Fotografie - und künstlerischen Netzwerken. In der Staatsgalerie Stuttgart kuratierte sie u.a. die Ausstellung ‚Alison Knowles. Sound and Space’ (2023) und die Ausstellung Oskar Schlemmer #dieneuezeit1920 (2020). Seit 2022 Lehrauftrag am Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart.
Dr. Uwe Degreif | Kunsthistoriker und Publizist. Promotion über Kunstkonflikte in Baden-Württemberg (1953-1993). Von 2002-2020 Stellv. Leiter des Museums Biberach. Zahlreiche Veröffentlichungen zu oberschwäbischen Künstlern, vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und zu Sepp Mahler ("Später Aufbruch in die Moderne 1900 - 1933"), 2014. „Bei den Bäumen. Sepp Mahler" (2009), Museum Biberach, 120 S.; „Sepp Mahler – ‚Sturm‘-Mappe“, Landkreis Ravensburg, 54 S. (2014); "Isoliert und diskriminiert. Sepp Mahler", Museum Biberach (2014). https://uwedegreif.de.
Silvia Köhler | Buchhändlerin, Studium Germanistik, Geschichte, Soziologie, Technische Redakteurin, SAP Beraterin. Seit 2009 engagiert bei der gemeinnützigen Stiftung Künstlernachlässe Mannheim, Vorstandsvorsitzende. Mitbegründerin und Mitglied des Vorstands im Bundesverband Künstlernachlässe e.V.
Prof. Dr. sc. agr. Werner Konold | Studium der Allgemeinen Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim, Promotion zum Thema „Ökologie kleiner Fließgewässer. Verschiedene Ausbauarten und ihre Bewertung“, Habilitation über „Oberschwäbische Weiher und Seen. Geschichte, Kultur, Vegetation, Limnologie, Naturschutz“, von 1997 bis 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Landespflege an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Forschungsschwerpunkte (u.a.): Geschichte und Ökologie der Kulturlandschaft und deren Triebkräfte, nachhaltige Landnutzungsformen, Naturschutz (Gewässer, Offenland, Wald), Agrobiodiversität, Klimawandel und Klimawandelanpassung, Wassergeschichte, Kulturlandschaft und Denkmalpflege. Zahlreiche Veröffentlichungen zu den genannten und vielen anderen Themen. Gremien (u.a.): Nationalkomitee für die UNECSO-Geoparke, Kuratorium des Bundes Heimat und Umwelt Deutschland (BHU), Fachgremium Sonderprogramm zur Förderung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg, Kulturlandschaftsrat Baden-Württemberg. Vorsitzender des Alemannischen Instituts, Vorsitzender der Naturforschenden Gesellschaft, beide in Freiburg. Träger des Großen Binding-Preises für Natur- und Umweltschutz (2004) und der Ernst-Rudorff-Medaille des Bundes Heimat und Umwelt Deutschland (2024).
Adelgund Mahler | Die zwei Jahre vor Kriegsende geborene Tochter von Sepp Mahler wuchs im elterlichen Torfmeisterhaus auf und hat sein Werk über viele Jahrzehnte betreut, geordnet und publik gemacht. Die studierte Kunsthistorikerin (Uni München) hat sich dieser Aufgabe ein Leben lang gewidmet. Die Gründung eines Förderkreises geht ebenso auf sie zurück, wie die Idee dieses Symposiums zum 50. Todestag ihres Vaters. Als Person der Zeitgeschichte war Adelgund Mahler mehrfach in Presse, Funk und Fernsehen, zuletzt etwa mit einem Porträt in der taz - die Tageszeitung und im SWR. Auf all das, die Nachlässe, das gestaltete Kulturdenkmal Sepp-Mahler-Haus und Adelgund Mahler selbst, wartet eine ungewisse Zukunft.
Lisa Kathrin Polak, geboren in Barbados und aufgewachsen in der Gemeinde Wilhelmsdorf, ist Diplom-Ingenieurin für Raumplanung und Raumordnung, ausgebildet an der Technischen Universität Wien. Ihre berufliche Laufbahn umfasst vielfältige Erfahrungen in Regionalentwicklung und internationaler Zusammenarbeit. Von 2019 bis 2022 war sie als Regionalmanagerin für die AktivRegion Nordfriesland Nord tätig, wo sie sich mit kooperativer ländlicher Entwicklung befasste. Seit September 2022 ist Frau Polak Teil des Prozessteams. Dort ist sie für die Prozesskoordination rund um das mögliche Biosphärengebiet Oberschwaben verantwortlich, mit Schwerpunkt auf Bildung für nachhaltige Entwicklung, Freizeit und Tourismus sowie Gesundheitsförderung. Ihre Expertise in partizipativer Planung und ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung zeichnen ihre Arbeit aus.
Dr. Siegfried Roth ist Agrarwissenschaftler, Landschaftsökologe und Bildungsmanager. Seit 2021 Leiter des Naturschutzzentrums in Bad Wurzach. Davor Geschäftsführer des „ Unesco Global Geopark Schwäbische Alb". Roth war Leiter der Landvolkshochschule Wernau-Leutkirch und von Juni 2006 bis März 2013 Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbunds. Akademische Stationen: Hohenheim, Marburg, Greifswald.
Roland Saurer Sprecher der Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg e. V., Sozialarbeiter, Erziehungswissenschaftler und Hochschullehrer. Gemeinwesenarbeit, Sozialplanung, Obdachlosen- und Randgruppenarbeit. "Projekt Vagabundenliteratur" mit dem Münchner Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Markus Ostermair. Verleihung des Gregor-Gog-Literaturpreises 2023 posthum an Sepp Mahler.
Ewald Schrade ist einer der renommiertesten deutschen Galeristen und ein langjähriger Freund der Familie Mahler. Initiator und Kurator der art Karlsruhe (von Anbeginn 2004 bis 2023). Gelernter Modellbauer. Eigene Galerien seit 1971 in Reutlingen, ab 1973 in Kisslegg, von 1980 bis 1997 parallel dazu in Lindau. Seit 1985 Galerie Schrade im Barockschloss Mochental mit einer Depedence in Karlsruhe (seit 1999). Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg (2024). Einzelausstellungen Sepp Mahler seit 1973 (Kißlegg), zuletzt 1998 (Schloss Mochental).
Martin Wolf | Inhaber eines Medienbüros in Köln. M.A. Vergleichende Religionswissenschaft (Philipps-Universität Marburg), berufliche Stationen als Technischer Redakteur, Festivalkurator (Stuttgarter Filmwinter), Marketingleiter am Staatstheater Kassel und Geschäftsführer der Deutschen Asia Pacific Gesellschaft Köln. Zuletzt Head of Communications am Centre for Global Cooperation Research (Uni Duisburg-Essen). Vorsitzender des Kulturdenkmal Sepp-Mahler-Haus Förderkreis e.V. seit April 2025.

Wortklang und Sangeswort

Pedro Jimenez Laux Konzertsänger und Diplomgesanglehrer (Richard Strauss Konservatorium in München). Nach dem Studium ein Jahr als Pilger-Vagabund unterwegs. Seit 2015 als Chorleiter tätig.
Walter Frei Die lebende Legende der Theaterei Herrlingen ist dort Publikumsliebling und Charakterschauspieler, auf dem Symposium im Kurhaus ist dieser Sympathikus kongenialer Rezitator der Gedichte Sepp Mahlers.
Ernst Greinacher („Süddeutsches Gitarrenduo“) zahlreiche CDs, Rundfunkaufnahmen und Konzerte im In - und Ausland, über 30 Jahre als Schulmusiker in Bad Waldsee.
Werner Greinacher („Philharmonie Westfalen“) unterrichtete an der „Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu“ Klarinette und Saxophon, wirkte in zahlreichen Orchestern und Kammermusik-Ensembles.


Informationen zum Download

 Sepp Mahler - Spuren (Falzflyer DIN-lang) 
 Sepp Mahler - Spuren (Plakat DIN-A3) 
 Sepp Mahler - Spuren (Pressemeldung 1. Oktober 2025) 
 Sepp Mahler - Spuren (Pressemeldung 3. Juli 2025) 

Kulturdenkmal

Sepp-Mahler-Haus für Kunst & Ökologie, Verstehen & Handeln

Das von Sepp Mahlers Vater, dem Torfmeister Josef Mahler, 1903 errichtete Anwesen im französischen Landhausstil beherbergt drei Nachlässe und wird als Museum geführt. Zusammen mit dem außergewöhnlichen Naturgarten, einem denkmalgeschützten Tempelchen, das seine eigene Geschichte hat und einer bereits in den 80er Jahren installierten solarthermischen Anlage bildet dieses Ensemble ein einzigartiges Zeugnis kreativer Schaffenskraft, Vorausschau und Innovation über drei Generationen hinweg. Entwicklungen von der frühen Industriekultur des Torfabbaus um die Jahrhundertwende, von Vagabundentum und Wandervogel in den 20er Jahren bis zum Beginn der ökologischen Entwicklung in den 70er Jahren finden hier ihre lokalen Niederschlag und sind mit Artefakten dokumentiert, die von Alltagsgegenständen über wissenschaftliche Instrumente bis hin zum künstlerischen Nachlass einem originalgetreu bewahrten und museumstauglich ausgestatteten Torfmeisterzimmer reicht. Das malerische Werk von Sepp Mahler ist bis heute eingebettet in diese gewachsene Struktur. Adelgund Mahler hat diese „Ausstellung“ mit zahlreichen biografischen und kunstwissenschaftlichen Hinweisen versehen, die sich in einen permanenten Teil und Bereiche mit wechselnden Themen auffächert.

Der Förderverein unterstützt die Besitzerin und Hüterin der Nachlässe Adelgund Mahler bei dem Vorhaben, das Kulturdenkmal als Museum und Erlebnisort zukunftsfähig aufzustellen. Damit der Reichtum und vor allem der kulturelle Impuls, die Spur Sepp Mahlers, in der Region lesbar bleibt.

Die Museumsräume sind noch nicht barrierefrei erreichbar. Es läuft daher ein Projekt zum Ausbau einer angebauten Pergola, die sich ebenerdig als eine Art Wintergarten in einen wunderschönen Garten erstreckt. Sie eignet sich als kleiner aber feiner Ausstellungs- und Ver­sammlung-/Vortragsraum, in dem ein Begegnungsangebot realisiert werden kann., das mit regelmäßigen Veranstaltungen und thematischen Ausstellungen zum kulturellen Angebot von Stadt und Region beiträgt, das Ehrenamt stärkt, und kulturelles Erbe auf lebendige Weise barrierefrei zugänglich macht.

Wir sind im Gespräch mit dem Naturschutzzentrum Bad Wurzach und dem Prozessteam Biosphärengebiet, um diese wichtige Verbindung künstlerischer und ökologischer Perspektiven in der Region voranzubringen, in der es sowas bislang nicht gibt. Interessiert? Dann lesen Sie gerne hier weiter.

Kleine Galerie

Interessiert?

Newsletter, Mitgliedschaft, Einladung zur Mitarbeit und Kooperation

Das Kulturdenkmal Sepp-Mahler-Haus in Bad Wurzach beherbergt umfangreiche Nachlässe und Museums­räume, die Besucher ganzjährig mit dem Werk des "Moormalers" Sepp Mahler, dem Torfmeisterzimmer seines Vaters, des Torfmeisters Josef Mahler, mithin also mit der Kunst- und Kulturgeschichte des Wurzacher Rieds und einer künstlerisch und biografisch außergewöhnlichen Bekanntheit der Region vertraut machen.

Das Kulturdenkmal hat aber noch einen weiteren Aspekt. Denn die Mahlers waren in ihrer Naturverbundenheit immer auch auf der Suche nach Innovation. Das betraf technische Dinge, aber auch die Lebensführung, Ökologie also im weitesten Sinne. Pionierleistungen wie die in den 80er Jahren installierte solarthermische Anlage stehen also neben verwunschen anmutenden Installationen im Garten, wie einem kleinen „Tempelchen“, das die Familie in den 50er Jahren „an Land gezogen“ hat, einem Fischteich mit Japan-Pavillion, einer Pergola, lauter Dinge, die mittlerweile selbst beginnen historisch zu werden.

Wir arbeiten daher an einer grundlegenden Transformation:

• Weiterentwicklung des Kulturdenkmals als MUSEUM (Kunst, Literatur, nachhaltige Entwicklung)
• Weiterentwicklung der angebauten Pergola zum Sepp Mahler-FORUM
• Pflege des Gartens als ökologische Lern- und Begegnungszone
• Errichtung eines Tiny House auf dem Gelände als Domizil für Adelgund Mahler


Das MUSEUM, so stellen wir uns das vor, bewahrt, es soll ein Verständnis ermöglichen da, wo etwa neu ist, überraschend. Ein FORUM hingegen lebt von Begegnungen, davon, dass Ideen ausprobiert und kritisch unter die Lupe genommen werden. Beiden kann sich sehr schön ergänzen. Umso mehr, wenn beides von einem GARTEN umfangen wird, von einer Biosphäre, die uns lehrt, dass wir achtsam sein sollten, die uns aber auch staunen lässt, denn wir entdecken laufend Neues. Vielleicht entdecken wir auch Handlungsbedarf. Es geht also um beides: verstehen und handeln.

Wenn Sie das interessant finden, dann freuen wir uns über ihr Feedback, über Ideen, Anmerkungen, Vorschläge und Kritik. Wenn Sie sich engagieren möchten, ist das willkommen.

Ich grüße Sie herzlich

Martin Wolf
Vorsitzender
foerder-wolf@seppmahler.de

Impressum

Kulturdenkmal Sepp-Mahler-Haus Förderkreis e.V.
Ravensburger Str. 21 ∙ 88410 Bad Wurzach
Telefon: 07564 17 28
Email: foerderkreis@seppmahler.de

Vorstand (BGB §26): Martin Wolf (Vorsitzender)

Vereinsregister: Amtsgericht Ulm VR 610484
Die Gemeinnützigkeit wurde zuletzt bestätigt durch Freistellungsbescheid vom 9.2.2024

Dieses Vorhaben wird finanziert mit Mitteln der Europäischen Union (ELER) und des Landes Baden-Württemberg, unterstützt durch die LEADER-Aktionsgruppe Württembergisches Allgäu. Für Unterstützung danken wir auch der Stadt Bad Wurzach sowie dem Kurhaus Bad Wurzach.





V.i.s.d.P.: Martin Wolf
Fotografie: Herbert Geiger
Bildrechte: Sepp Mahler Archiv / Adelgund Mahler
Redaktion & Layout: Martin Wolf

Die Angaben in diesem Impressum beziehen sich ausschließlich auf die hier beschriebene Veranstaltung: http://www.seppmahler.de/spuren2025.